Gruppentherapie
Viele Menschen haben in ihrem Leben die Erfahrung machen müssen, in Gruppen abgelehnt worden zu sein. Oder die eigenen Grenzen wurden nicht respektiert und verletzt. Oder es wäre ein Gegenüber notwendig gewesen, um sich Gehalten zu fühlen, aber die Suche nach Halt war ein Greifen ins Leere.
Solche Beziehungserfahrungen, sei es in der eigenen Familie, sei es in der Schule, im Freundeskreis oder im beruflichen Umfeld, können tiefe seelische Verletzungen nach sich ziehen, die eine Psychotherapie notwendig machen können. Manchmal ist für die Bearbeitung Einzeltherapie von Vorteil, manchmal ist es aber auch sinnvoll, sich den eigenen Verletzungen innerhalb einer Gruppentherapie zu nähern. Diese bietet nämlich die besonders gute Möglichkeit, an den Themen zu arbeiten, die mit Gruppenerfahrungen zusammenhängen:
- Kann ich anderen Menschen vertrauen?
- Darf ich meine eigenen Bedürfnisse äußern?
- Darf ich meine Gefühle zeigen?
- Muss ich immer zu kurz kommen oder darf ich mir Raum nehmen?
- Darf ich mich abgrenzen und Nein sagen?
- Kann ich in Konflikten auf mich und meine Wahrnehmung vertrauen?
- Kann ich Rückmeldungen reflektieren und nicht persönlich nehmen?
- Bin ich mit all meinen Facetten ein liebenswerter Mensch?
- u.v.m.
Die Gruppe findet bis auf Ferien- und Fortbildungstermine wöchentlich statt. Sie hat eine halbgeschlossene Form, d. h. jede Woche sind dieselben Teilnehmer*innen anwesend. Neue Mitglieder werden erst aufgenommen, wenn ein/e Teilnehmer*in ausscheidet. Zu Beginn gibt sich die Gruppe Regeln, an die sich alle verbindlich halten. So lernen sich die GrupenteilnehmerInnen kennen und es entsteht der Boden, auf dem Vertrauen in die Gruppe wachsen kann. Die Therapeutin begleitet die Gruppe, sie achtet auf die Einhaltung der Regeln, sie bietet den Halt und emotionalen Rahmen, der Wachstumsprozesse ermöglicht. In regelmäßigen Abständen hat jede/r Teilnehmer*in die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit der Therapeutin, um an persönlichen Themen zu arbeiten.